Aufklärung als Männersache? - zur Rolle der Frau (Hannah)



Um die Ausmaße der Aufklärung als „Männersache“ deutlich zu machen, muss man sich allein die Quellenlage ansehen, die es gibt: Es gibt zu dem Thema „Rolle der Frau“ vor allem Texte, die von Männern verfasst worden sind. Dies sagt für sich schon etwas über die Rolle der Frau aus, nämlich dass sie also eigentlich nichts zu melden hatte.
Nicht dass das schon schade genug wäre, zeigt sich, wenn man von Frauen selbst verfasste Quellen anschaut, nichts, was die Lage besser erscheinen lässt.
Auch Isabella von Wallenrodt zum Beispiel, eine deutsche Autorin, die um 1762 „Über Frauen und Männer“ schrieb, hatte klare Vorstellungen davon, wie nicht nur Frauen sein müssen, sondern auch Männer. Sie schreibt darüber dass sie Weichlichkeit und Unbestimmtheit bei Männern hasst. Und dass sie lieber einen „rauen“ Mann hätte, von dem sie Prügel befürchten müsse, als einen Mann, der schwach ist und auch mal auf sie hört. Was für das Zeitalter ja ganz normal war, trübt jedoch in diesem Sinne der Schein der Aufklärung. Auch der Schein Gottes hat den Menschen früher etwas trübe Sicht verschafft, das zeigt uns Joachim Heinrich Campe, der die Unterordnung der Frau unter den Mann mit Gottes Willen begründet. Und der gute Herr war zu dem Zeitpunkt (1789) schon einer der fortschrittlichsten Denker.
Da denkt man zu Beginn: „Oh ja, Aufklärung, die Leute haben angefangen ihren Verstand zu benutzen.“ Aber ganz so war es zumindest in Bezug auf die Rolle der Frau wohl noch nicht. Auch wenn sich in der Zeit viel verändert hat, blieb die Rolle der Frau weiterhin sehr gleich und monoton bzw. entwickelte sich erst in die Richtung des lange währenden „Hausfrauenideals“. Frauen haben die Kinder erzogen, gekocht, gewaschen und zugesehen, dass immer was zu Essen auf dem Tisch stand, wenn der tolle Mann nach Hause kam.
Aber ich kann auch nicht leugnen, dass die Aufklärung natürlich eigentlich eine ganz gute Sache war und viel bewegt hat, nur hätte für „das schöne Geschlecht“ dabei etwas mehr raus springen können. Wenn Mann bedenkt, dass es leider immer noch ein differenz- und vorurteilbehaftetes Leben ist, welches einige von uns leben. :)

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