Hat das Buch im digitalen Zeitalter eine Zukunft? (Duygu)


Ein Leben ohne Digitalisierung ist heutzutage für viele von uns nahezu unvorstellbar aufgrund der reichlichen Möglichkeiten, die wir durch digitale Technologien dazu gewonnen haben. Wer das Wort „Digitalisierung“ liest, denkt zunächst meist nur an die dazugehörigen positiven Aspekte, wie zum Beispiel die weltweite Vernetzung. Diese vereinfacht und beschleunigt die Kommunikation über Distanzen wesentlich. Doch wirkt sich die Digitalisierung ebenfalls so nützlich auf andere ursprünglich analoge Bereiche unseres Lebens aus, wie zum Beispiel auf den Buchmarkt? Besitzt das Buch im digitalen Zeitalter eine Zukunft oder wird es in den Hintergrund gedrängt durch die immer weiter zunehmende Digitalisierung und ihre Unterstützer?

Wenn etwas digitalisiert wird, heißt das nichts anderes, als dass analoge Werte in digitale Formate umgewandelt werden. Bezogen auf den Buchmarkt bedeutet das nun, dass Bücher online aufgerufen und gelesen werden können. Dies kann entweder auf dem Smartphone oder Geräten, die speziell für das digitale Lesen geschaffen wurden wie den E-Book-Readern, erfolgen. Die neue Art zu lesen wird von vielen bevorzugt und als positiv und moderner gesehen. Dass das Buch im digitalen Zeitalter keine Zukunft beziehungsweise wenig Gebrauch finden könnte, ist eine tragfähige Behauptung, deren mögliche Realität den Bankrott für Verlage und den Buchdruck mit sich bringen könnte. Ein erstes Argument für diese These ist die zunehmende Beliebtheit der E-Books. Angesichts der Tatsache, dass die E-Book-Reader einen kompakten und praktischen Transport wie auch Besitz von bis zu 200 Büchern bieten in nur einem Gerät, kann man sagen, dass dies viele anregt ein solches Gerät zu kaufen. Außerdem soll der Kauf von E-Books aus langfristiger Sicht ökonomischer sein und die Ökobilanz verbessern, weshalb der Verkauf der Geräte noch mehr zunehmen könnte, da es nun auch zunehmend eine umweltschutzorientierte Zielgruppe anspricht. Laut Matthias Kemmerich (dem Verfasser eines Online-Artikels auf der Internetwebsite „Statista“) hat sich der Kauf von E-Books von 2010 bis 2017 verfünffacht und der Markt wächst somit rasant mit schon mindestens 3,5 Millionen Käufern in Deutschland. Wenn man Käufer eines E-Book-Readers ist, ist es wahrscheinlich, sich seltener ein gedrucktes Buch zu kaufen und somit verliert der Buchmarkt viele „Papier-Leser“. Ein weiteres Argument ist, dass die Anzahl der Buchhandlungen in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren bereits um ein Drittel geschrumpft ist, was wiederum ein Indiz dafür ist, dass das Interesse an dem gedruckten Buch in ähnlichem Maße verschwindet, beziehungsweise größtenteils nur noch digital erkennbar ist. Es mag zwar sein, dass es trotzdem leidenschaftliche Buchkäufer und Leser gibt, doch diese werden immer älter in einer Gesellschaft, die vor allem von den jüngeren geprägt wird und diese wiederum versuchen so modern wie möglich zu sein. Dadurch wird das Buch höchstwahrscheinlich zunehmend von digitalen Texten verdrängt werden und verliert somit im Laufe des digitalen Zeitalters immer mehr an Interessenten und Gebrauch. Meines Erachtens ist es jedoch nicht möglich, dass Bücher eines Tages komplett verschwinden oder gar nicht mehr gedruckt werden.

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